Wilhelmstraße

Am 13.04.2016 waren Vertreter der BG Stadtmitte gemeinsam mit der BONO zu einem Gespräch mit Herrn Bürgermeister Martini zum Thema Neuordnung Wilhelmstraße, wie es auch in der Vorlage steht. Der Vorstand möchte nun seine Stellungnahme zu diesem Thema einbringen, die so leider nicht in der Vorlage zu finden ist.

Die BG Stadtmitte steht aus folgenden Gründen nicht hinter einer Fällung der Bäume der Wilhelmstraße:

„Für die Gesundheit haben Bäume heute einen hohen Stellenwert in der Stadt, der derzeit und in naher Zukunft deutlich zunehmen wird…“ lt. Prof. Dr. a. Roloff (Inhaber des Lehrstuhls für Forstbotanik und Direktor des Instituts für Forstbotanik und Forstzoologie der TU Dresden sowie des Forstbotanischen Gartens Tharandt der TU Dresden):

Für den Immissionsschutz sind diese gewachsenen Bäume wichtig, vor allem bei der Senkung der Konzentration von Ozon.

Ebenso tragen die Bäume zur Feinstaubminderung bei.

Im jetzigen Klimawandel ist das Spenden von Schatten und die Erhöhung von Luftfeuchtigkeit durch die Bäume bei steigenden Temperaturen immer wichtiger: Stadtbäume gleichen Klimaextreme aus.

Wichtig aber gerade am Bahngraben ist der Lärmschutz durch Bäume, der eine „objektiv gemessene Schallminderung um bis zu 10 dB“ (siehe Prof. Dr.A.Roloff) bedeuten kann. Zusätzlich ist die psychologische Wirkung nicht unbeträchtlich: die Schallminderung wird stärker empfunden, als sie tatsächlich ist.

Eine Fällung mit Neupflanzung würde für viele ältere Mitbürger bedeuten, dass sie die Wilhelmstraße nicht mehr mit hochgewachsenen Bäumen erleben werden, was die Lebensqualität spürbar einschränken wird.

Bäume, die im Bahngraben wachsen kann die Stadtverwaltung nicht als Begrünung mit anführen, da diese bei Bedarf ohne weiteres von der Bahn gefällt werden können und somit nicht mehr relevant sein können. Außerdem sind dies nicht unbedingt großgewachsene alte Bäume.

Nach eigenen Recherchen zu verschiedenen Tageszeiten hat der Vorstand festgestellt, dass die Wilhelmstraße (Fahrradweg) von verhältnismäßig wenigen Radfahrern genutzt wird, weshalb die Frage aufkommt, ob man hierfür die Bäume opfern muss.

Man kann einen Bestandsbaum mit einer Krone von 6 m Durchmesser und einem Laubvolumen
von über 90 m³ jahrzehntelang nicht mit einem Jungbaum mit 2m Kronendurchmesser und ca. 14 m³ Laub vergleichen.

Mit freundlichen Grüßen
Ingo Fritz